"Und dann schenkte mir der Junge seinen Wasserballon"
Hier bin ich richtig: Das dachte sich Kilian Paulus-Rohmer, als er über die Entscheidung nachdachte, im Schwimmbad zu arbeiten. „Für mich war das Schwimmbad schon immer ein besonderer Ort. Viele Erlebnisse, an die wir uns noch als Erwachsene erinnern, entstehen im Schwimmbad: Das erste Mal vom 10er springen, dass Seepferdchen bekommen
oder einfach ein fauler Ferientag mit Eis am Stiel und dem besten Freund“, erzählt er schmunzelnd.
Aus Mittelfranken an den Bodensee
Gebürtig stammt der 26-Jährige aus Erlangen und schlägt nach seinem Realschulabschluss erstmal einen ganz anderen Weg ein: „Ich habe zunächst eine Ausbildung zum chemisch-technischen Assistenten für Lebensmittelchemie gemacht.“ Während er die Inhalte zwar spannend findet,
merkt er doch schnell, dass die Arbeit im Labor nicht zu ihm passt. Also probiert er verschiedene Jobs aus.
Nachdem er einige Zeit als Saisonkraft im Röthelheimbad
Erlangen gearbeitet hat, beginnt er eine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe (FAB). In diese Zeit fällt auch sein erster Kontakt zum Bodensee. Denn die Lehre zum „FAB“ ist, so wie die meisten anderen auch, dual, sprich im Betrieb und in der Berufsschule – die Berufsschule für
Bayern ist in Lindau. Nachdem er fünf Jahre im Bad gearbeitet hat, zieht es Kilian Paulus-Rohmer in die Welt. Seine Reisen führen ihn unter anderem nach Nigeria, die Kanaren und auch Portugal. Unterwegs trifft er – der Zufall will es – eine Konstanzerin, die berichtet, bald ihr Medizinstudium in Erlangen zu beginnen.
Ein Ort der Erinnerungen und Begegnungen
Auf sein Bauchgefühl vertrauend bewirbt sich Kilian
Paulus-Rohmer bei den Konstanzer Bädern. Er wird
direkt zum Gespräch eingeladen und fängt im September
2023 in der Bodensee-Therme Konstanz an.
Hier findet er alles, was für ihn den Ort „Schwimmbad“
ausmacht: „Die Schwimmbäder sind ein sozialer
Raum der Zusammenkunft, ein Ort zum Krafttanken
und Erinnerungen schaffen. Ich finde es toll,
diesen wichtigen Ort mit prägen zu dürfen.“ Auch
wenn es natürlich stressige Situationen gibt, versucht
er immer hinter das Verhalten zu schauen. Und es gibt eben auch die anderen Begegnungen: Vor kurzem hat ihm ein Kind einen seiner wieder verwendbaren Wasserballons geschenkt – ein besonderer Moment. Man merkt ihm an, dass er angekommen ist: „Ich bin einfach gern ein Bademeister“,sagt er und lächelt.
Karriere in den Konstanzer Bädern
Der Beruf beginnt mit der dreijährigen Ausbildung zum Fachangestellten für
Bäderbetriebe. Ein alternativer Einstieg besteht darin einige Jahre als Rettungsschwimmer
zu arbeiten und dann nach einigen Kursen diese Abschlussprüfung
zu machen. Je nach Interesse bietet sich im Anschluss die Fortbildung „Saunameister/
in“ an oder Fortbildungen im Bereich „Aqua-Fitness“, aber natürlich
auch die Weiterbildung zum „Meister für Bäderbetriebe“.